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VORTRAG UND GESPRÄCH

Donnerstag, 09.11.2023 | 19:00 Uhr

„knyend und mit aufgeregten Fingern verschworen"

Julia Kirchner-Stießen: Die Vertreibung der Salzburger Protestanten 1731/32

Martin Luthers reformatorische Ideen hatten nicht nur massive Auswirkungen auf die deutschen Fürstentümer, sondern auch auf die österreichischen Erblande und das Erzstift Salzburg. Kaum hatte sich der Protestantismus hier zu Lande ausgebreitet und durchgesetzt, wurde die Bekämpfung der „kezer“ zur Hauptaufgabe der Fürsterzbischöfe, die zwischen ihrer katholischen Vormachtstellung und ihrem wirtschaftlichen Erfolg schwankten. Zwar galt die Stadt Salzburg bereits unter Wolf Dietrich von Raitenau als wieder rein katholisch, aber besonders der Bergbau war nach wie vor protestantisch geprägt. Fürsterzbischof Firmian setzte sich mit seiner Machtübernahme 1727 zum Ziel, sämtliche protestantisch Gläubigen im Erzstift aufzuspüren und sein Herrschaftsgebiet vollständig zu rekatholisieren – koste es, was es wolle.

Die Lage für die protestantische Bevölkerung spitzte sich im Erzstift Salzburg immer weiter zu und wurde fast unerträglich. Allerdings wurde das Aufspüren der „sectierer“ zu einer fast unlösbaren Aufgabe und die verordneten Maßnahmen gipfelten im Emigrationspatent, das am 11. November 1731 in den Pflegegerichten verlesen wurde.

Was zunächst unmöglich schien, wurde schlagartig zur Realität – eine Verordnung mit verheerenden Folgen.

Julia Kirchner-Stießen: Historikerin, Kunstvermittlerin im Salzburg Museum; die Protestantenvertreibung ist ihr Spezialgebiet – und war das Thema der 2. Salzburger Landesausstellung im Schloss Goldegg 1981!

Karten:

Freier Eintritt
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